15.03.2019
"Demon Mind Game" Band 2 ist draußen!
Leider lass ich mich hier viel zu selten mal blicken, aber der aktuelle Anlass ist vielleicht mal wieder ganz sinnvoll zum Posten.
Und zwar ist bei TOKYOPOP just der zweite Band meiner Fantasy-Action-Shonen Reihe Demon Mind Game erschienen. Hier seht ihr das Cover. Jetzt wisst ihr, wonach ihr im Buchladen demnächst Ausschau halten könntet. ;-]
Über ein Jahr hab ich an dem Zweihundertseiter gewerkelt und ich hoff echt ganz sehr, dass es euch gefallen wird. Riskiert mal ´nen Blick.
Wenn ihr´s kauft, dann am besten kommende Woche auf der Manga Comic Con in Leipzig. Dort geb ich für Tokyopop Signierstunden. Die Termine sind:
21.03. 14:00 – 15:00 Uhr Signierstunde (Tokyopop-Stand, A301/B300)
22.03. 16:00 – 17:00 Uhr Signierstunde (Tokyopop-Stand, A301/B300)
23.03. 16:00 – 17:00 Uhr Signierstunde (Tokyopop-Stand, A301/B300)
24.03. 14:30 – 15:30 Uhr Signierstunde (Tokyopop-Stand, A301/B300)
Die restliche Zeit bin ich am Stand von Delfinium Prints.
Und als besonderes Schmankerl gibt´s nicht nur Band 2 von DMG (inklusive ultrakawaiigen Lesezeichen!!!!) mit kleinen Zeichnungen rein (wenn ihr mögt; ich verrat aber nicht, wer das dann zeichnet), sondern ihr bekommt auch neue DMG-Signierkärtchen ...
UND! Ein Gratis-Extrabuch!
Nur in Leipzig gibt´s ganz exklusiv das enzyklopädische "Demon Mind Game"-Begleitbuch "Encyclopaedia Daemonica". Wenn ihr mir euern zweiten Band vorlegt, schenk ich euch das Extra-Buch.
Uff, das nenn ich mal verzweifelte Werbemaßnahmen. (:-D
Und zu guter Letzt:
Wenn ihr das Buch nicht direkt bei mir bzw. Tokyopop kauft, dann im Comicladen oder Kiosk eures Vertrauens. Unterstützt bitte die kleineren Geschäfte!!
Aber so oder so würde ich mich freuen, wenn ihr eure Rezensionen bei Amazon dalasst.
Hier geht´s zum Buch: https://www.amazon.de/Demon-Mind-Game-David-F%C3%BCleki/dp/3842036558/ref=la_B00IQNYQ30_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1552635423&sr=1-1
Dort seh ich euer Feedback am ehesten, bevor´s übers ganze Netz verteilt wird.
Freu mich wieder sehr auf eure Kritik, sofern sie etwas ausformulierter ausfällt als "kein Kauf". ;-]
UND!!!!
Wie schon damals bei Band 1 werd ich´s beim dritten Band auch wieder so handhaben, dass unter den Amazon-Reviews GewinnerInnen gezogen werden, die anschließend mit mir zusammen Nebenfiguren für DMG Band 3 kreieren.
In Band 2 haben zwei dieser Fan-Einreichungen recht große Rollen bekommen. Es lohnt sich also!
Und nun viel Spaß beim Lesen und all so was.
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27.11.2017
Kino Review: Es
Mit Verspätung noch "Es" im Kino nachgeholt.
Hat mir erstaunlich gut gefallen!
Hervorragende Kinderschauspieler in ´nem echten Film.
Man muss grad Letzteres betonen, weil "Es" nicht nur in den Achtzigern spielt, sondern auch wie ein Film aus der Zeit wirkt, der aber versteht, was sich in der Filmindustrie in den jüngsten Jahrzehnten zum Guten hin entwickelt hat. Und er klammert weitgehend den Bullshit aus, den das Mainstream-Horror-Kino aktuell ausscheißt.
Dabei rausgekommen ist ein sehr, sehr kurzweiliger Horror-Spaß, der sich alle acht außerirdischen Spinnen-Beine ausreißt, um uns zu unterhalten. Auch, wenn der Film kein Fun-Horror wie "Scream" oder "Cabin in the Woods" ist, sondern teilweise echt heftige Themen wie Inzest, Mobbing und Rassismus aufgreift, musste ich ständig grinsen. Pennywise' Geisterbahn-mäßige Erschreck-Szenarien machen einfach so viel Laune, dass man als Freund gepflegten Grusels einfach Spaß hat.
Eigentlich wären ebendiese Szenen auch der größte Kritikpunkt, da der Film über manche Strecken einfach nur eine dieser Erschreck-Nummern an die andere reiht. Und der Ablauf ist immer etwa gleich: Kind trifft auf persönliche Angst, Angst wird dabei durch Gruselgestalt verkörpert, dieses Wesen verwandelt sich in Clown Pennywise, Pennywise jagt auf Kind zu, jemand anderes öffnet eine Tür oder so - Ende des Gruselszenarios.
Das wirkt wie die Albtraumszenen in den "Nightmare on Elm Street"-Szenen - nur ohne die finale Konsequenz, dass entsprechend viel gestorben wird.
Aber egal. Die Szenen sind alle so cool und filmisch auf'n Punkt! Keine übertriebene CG-Orgie, sondern stattdessen dezenter Einsatz moderner Technik und ganz viel Stimmung, die durch gute Schauspieler, hervorragende Ausstattung, Maske, Kameraarbeit, Schnitt und Musik erzeugt wird.
Wie gesagt: Ein echter Film halt.
Und die Kanalisations-Orgie aus dem Roman wurde mal wieder ausgelassen. Ist sicher besser so.
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01.09.2017
Kino-Review: Spider-Man Homecoming
Okay, Spider-Man Homecoming.
Wie für jede einzelne meiner paar Dutzend Marvel
Cinematic
Universe-Kritiken gilt: Is ganz gut, kann man angucken; is aber nix
Besonderes im Kontext des Mediums Film und es funktioniert eigentlich nur,
weil´s Teil eines großen Film- und Serien-Universums ist.
Der Film fängt sehr beschwingt und launig an, so dass man
´ne Zeit lang denkt: Ja, das könnte wirklich DAS neue Spider-Man-Franchise
werden, auf das die beiden Vorgänger-Reihen hingearbeitet haben. Tom Holland
macht seine Sache gut, die Nebencharaktere und Subplots sind vielversprechend
und es wirkt hemdsärmelig und street bound genug, um als legitime Adaption der
frühen Comics durchzugehen.
Aber dann wird´s generisch wie absolut jeder Marvel-Film.
All die Marvel-Filme
fangen mit quirligen Charakteren, witzigen Gimmicks und all dem Brimborium an,
hetzen dann aber letztlich doch nur wieder ihre Strichliste ab.
Ohne wirklich zu spoilern, aber am Ende des Zweistünders
wird eigentlich keine der Figuren einen richtigen Arc hinter sich haben.
Peter Parker hat massig Ansätze, lernt aber schließlich nur
ein paar super-basale Standardweisheiten übers Superhelden-Sein, die Tobey Maguire und Andrew Garfield bereits auf deutlich beeindruckendere und
dramatischere Art und Weise auf den Weg bekommen haben. Man hat halt viel zu
tun und schafft´s nicht, all seinen Verpflichtungen nachzukommen ... Okay. Spider-Man
2 hat das damals bereits sehr smart mit der Impotenz-Allegorie
rübergebracht. Aber gut, versuchen wir´s halt noch mal.
Interessante, weil witzig gegen den Comic-Srich gebürstete
Figuren wie Tante May, "M.J." oder Flash scheinen durch ihre Szenen
zunächst auf etwas hinzusteuern, bleiben aber am Ende genau dort, wo sie die
ganze Zeit über waren. Das Love Interest spielt nicht wirklich eine Rolle, der
Bösewicht ist gut gespielt von Michael Keaton, wiederholt aber auch nur
Versatzstücke von mindestens zwei Dutzend Marvel-Filmbösewichten vor ihm.
Irgendwas mit Superwaffen und High-Tech-Suit.
Am meisten holt da noch Spideys dicker Nerd-Sidekick raus,
der aber auch viele dankbare Ansätze zugeschanzt bekommt, die - natürlich! -
nirgends hinführen! Was is da denn los? Stichwort: Der Außenseiter, der bei den
coolen Kids nicht so richtig warm wird, obwhl er das Potenzial hat, von allen
gemocht zu werden, weil er doch so drollig ist. Da wär doch mal was gegangen!
Wenn´s die Goonies schaffen, gleich ´ner ganzen Gruppe von Teens in ´ner
Piratenhöhle jeweils ´nen Arc zu geben, muss es doch eigentlich auch klappen,
wenigstens einer Figur in zwei Stunden ´ne Entwicklung ranzuschreiben.
Aber all die Drehbuchlöcher sollen wie gehabt die üblichen
Gags, Actionszenen und Effekte hinwegtrösten. Das klappt über weite Strecken
gut, die Action ist aber erstaunlich schwach.
Vor allem das Finale ist so unfokussiert, dass ich oft nicht
wusste, was los ist.
Fazit:
Sam Raimis Filme
mit Tobey Maguire bleiben die besten Spider-Man-Kinoausflüge.
Trotz des eher verwurschtelten dritten Teils ist das immer noch sehr rundes,
gut erzähltes und gepactes Unterhaltungskino. Gute Charaktere mit
nachvollziehbaren kleinen Geschichten. Charismatische Bösewichte. J.K. Simmons.
Die Andrew Garfield-Filme waren auch nicht schlechter als Homecoming. Ich mochte ja The
Amazing Spider-Man 2. Der war genau so dumm, wie er sein durfte - hat
aber ordentlich aufs Gas getreten und Spaß gemacht. Und der hatte Arcs und
Drama und Actionszenen, denen ich folgen konnte.
Da is also noch einiges zu tun!
Aber das könnte ein schönes
Kinder-Superheldenfilm-Subfranchise im Rahmen des großen MCU werden.
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07.06.2017
Kino-Review: Get Out
Es hat doch noch geklappt! Endlich konnt ich Get
Out im Kino nachholen.
Nachdem hier die Kinos seh stiefmütterlich mit dem ersten Film, den Comedian Jordan Peele inszenierte, umgingen, gab´s nun doch noch ein paar Gnaden-Aufführungen.
Ein Film, nach dessen Trailer die meisten auf einen Geister-Gruselfilm mit Südstaaten-Rassismus-Unterton schließen.
Was ist es aber letztlich? Schwer zu sagen!
Story: Afroamerikanischer junger Mann (gespielt von Daniel Kaluuya, der seit über zehn Jahren einen extrem guten Riecher bei der Rollenauswahl beweist und viele kultige Produktionen mitnimmt) datet weißes Mädchen und muss nun deren Familie kennenlernen. Auf dem abgeschiedenen Familiensitz passieren seltsame Dinge.
Genretechnisch ist die Nummer kaum zu fassen. Es ist irgendwie ein grundstruktureller Horrorfilm, der aber nicht weiter gruselig ist. Einige Elemente sind creepy-bizarre Rassen-Groteske, andere sind komödiantisch. Dazu kommt viel Meta-Ebene. Zuweilen kommen daher Parallelen zu Filmen wie
Nachdem hier die Kinos seh stiefmütterlich mit dem ersten Film, den Comedian Jordan Peele inszenierte, umgingen, gab´s nun doch noch ein paar Gnaden-Aufführungen.
Ein Film, nach dessen Trailer die meisten auf einen Geister-Gruselfilm mit Südstaaten-Rassismus-Unterton schließen.
Was ist es aber letztlich? Schwer zu sagen!
Story: Afroamerikanischer junger Mann (gespielt von Daniel Kaluuya, der seit über zehn Jahren einen extrem guten Riecher bei der Rollenauswahl beweist und viele kultige Produktionen mitnimmt) datet weißes Mädchen und muss nun deren Familie kennenlernen. Auf dem abgeschiedenen Familiensitz passieren seltsame Dinge.
Genretechnisch ist die Nummer kaum zu fassen. Es ist irgendwie ein grundstruktureller Horrorfilm, der aber nicht weiter gruselig ist. Einige Elemente sind creepy-bizarre Rassen-Groteske, andere sind komödiantisch. Dazu kommt viel Meta-Ebene. Zuweilen kommen daher Parallelen zu Filmen wie
Being John Malkovich, Cabin
in
the Woods oder der Scream-Reihe auf, in denen damit
gearbeitet wird, wie wir Zuschauer an das Medium Horrorfilm rangehen. Aber Get
Out geht, was das anbelangt, nie All in und umgeht daher, als komplette
Satire wahrgenommen zu werden.
Interessant ist es aber, dass es die Inszenierung des Films schafft, die Zuschauer immer auf einer Ebene mit den Heldenfiguren zu halten. Klingt banal, ist aber ein schwer zu meisterndes Kunststück. Während grad in Horrorfilmen die Charaktere meist so handeln, als hätten sie noch nie einen Horrorfilm gesehen, sind sich hier die Betroffenen der Regeln des Genres bewusst und handeln entsprechend. Das nimmt an einigen Stellen die gewohnte Spannung, ist aber dafür erfrischend unkonventionell und auf seine eigene Art sehr unterhaltsam.
Ein schönes Beispiel: Recht früh im Film berichtet der Protagonist seinem Kumpel per Telefon, was er alles in der Weißen-Residenz erlebt hat. Daraufhin entwickelt der (ebenfalls schwarze) Freund eine Theorie, was vor sich geht –genauso wie ein Kinobesucher nebenbei seine Theorien spinnt. Auf die Erwiderung, wie dämlich-unausgegoren diese Theorie klingt, heißt es nur, man habe halt mit dem gearbeitet, was man bisher an Informationen gab. Und da kommt nun mal so was bei raus. Genauso funktioniert das Mitraten bei mysteriösen Plots und der Film drückt uns erschreckend genau aufs Auge, was wir Zuschauer uns bisher an Antworten zusammen gereimt haben.
Aber keine Angst: Die frühe Schlussfolgerung wird noch um einige Twists erweitert.
Dennoch sei betont, dass es in dem Film nicht ums klassische Monster-of-the-Week-Szenario geht, sondern darum, der Geschichte den eigentlichen Subtext zu entlocken. Dem verhälnismäßig smarten, aber ansonsten nicht allzu außergewöhnlichen Oberflächen-Plot zu folgen, sollte nicht schwer sein. Aber um die versteckten Ebenen zu ergründen, sollte man sich bestenfalls mit anderen Zuschauern kurzschließen und eine kleine Diskussionsrunde anheften. Somit isses also kein 100-Minuten-Filmerlebnis, sondern eher eins mit 130+ Minuten.
Wir waren jedenfalls zu dritt zur Vorführung und haben alle drei sehr vom Nachgespräch profitiert, da jeder eigene Ansichten mit in den Top werfen konnte und sich daraus ein immer klareres Bild ergab, das uns Herr Peele vermitteln wollte. Ich liebe es, wenn Popkultur es schafft, das mit uns zu machen.
Unsere Ergebnisse möchte ich hier nicht präsentieren, weil das zu suggestiv wäre. Aber Fragen die im Raum standen, waren z.B., was denn genau der Rassismus im Film ist. Wie er sich zeigt, ob er objektiv betrachtet überhaupt vorhanden ist und von welcher Seite er ins Spiel gebracht wird. Wie viel gibt uns der Film tatsächlich vor und wie viel dichten wir in die Lücken hinein, einfach nur weil wir narrative Gewohnheitskonsumenten mit ´nem Hang zur Paranoia sind, die in die Meta-Falle tapsen.
Da steckt viel an Hausaufgabenmaterial drin, wenn man sich drauf einlässt – und man muss sich drauf einlassen. Gelegenheitsgucker treffen ansonsten auf einen gut gemachten, aber weniger spektakulären vermeintlichen Gruselfilm – soziologisch aufgeschlossene Cineasten stoßen auf ein ganz feines allegorisches Schmankerl.
Interessant ist es aber, dass es die Inszenierung des Films schafft, die Zuschauer immer auf einer Ebene mit den Heldenfiguren zu halten. Klingt banal, ist aber ein schwer zu meisterndes Kunststück. Während grad in Horrorfilmen die Charaktere meist so handeln, als hätten sie noch nie einen Horrorfilm gesehen, sind sich hier die Betroffenen der Regeln des Genres bewusst und handeln entsprechend. Das nimmt an einigen Stellen die gewohnte Spannung, ist aber dafür erfrischend unkonventionell und auf seine eigene Art sehr unterhaltsam.
Ein schönes Beispiel: Recht früh im Film berichtet der Protagonist seinem Kumpel per Telefon, was er alles in der Weißen-Residenz erlebt hat. Daraufhin entwickelt der (ebenfalls schwarze) Freund eine Theorie, was vor sich geht –genauso wie ein Kinobesucher nebenbei seine Theorien spinnt. Auf die Erwiderung, wie dämlich-unausgegoren diese Theorie klingt, heißt es nur, man habe halt mit dem gearbeitet, was man bisher an Informationen gab. Und da kommt nun mal so was bei raus. Genauso funktioniert das Mitraten bei mysteriösen Plots und der Film drückt uns erschreckend genau aufs Auge, was wir Zuschauer uns bisher an Antworten zusammen gereimt haben.
Aber keine Angst: Die frühe Schlussfolgerung wird noch um einige Twists erweitert.
Dennoch sei betont, dass es in dem Film nicht ums klassische Monster-of-the-Week-Szenario geht, sondern darum, der Geschichte den eigentlichen Subtext zu entlocken. Dem verhälnismäßig smarten, aber ansonsten nicht allzu außergewöhnlichen Oberflächen-Plot zu folgen, sollte nicht schwer sein. Aber um die versteckten Ebenen zu ergründen, sollte man sich bestenfalls mit anderen Zuschauern kurzschließen und eine kleine Diskussionsrunde anheften. Somit isses also kein 100-Minuten-Filmerlebnis, sondern eher eins mit 130+ Minuten.
Wir waren jedenfalls zu dritt zur Vorführung und haben alle drei sehr vom Nachgespräch profitiert, da jeder eigene Ansichten mit in den Top werfen konnte und sich daraus ein immer klareres Bild ergab, das uns Herr Peele vermitteln wollte. Ich liebe es, wenn Popkultur es schafft, das mit uns zu machen.
Unsere Ergebnisse möchte ich hier nicht präsentieren, weil das zu suggestiv wäre. Aber Fragen die im Raum standen, waren z.B., was denn genau der Rassismus im Film ist. Wie er sich zeigt, ob er objektiv betrachtet überhaupt vorhanden ist und von welcher Seite er ins Spiel gebracht wird. Wie viel gibt uns der Film tatsächlich vor und wie viel dichten wir in die Lücken hinein, einfach nur weil wir narrative Gewohnheitskonsumenten mit ´nem Hang zur Paranoia sind, die in die Meta-Falle tapsen.
Da steckt viel an Hausaufgabenmaterial drin, wenn man sich drauf einlässt – und man muss sich drauf einlassen. Gelegenheitsgucker treffen ansonsten auf einen gut gemachten, aber weniger spektakulären vermeintlichen Gruselfilm – soziologisch aufgeschlossene Cineasten stoßen auf ein ganz feines allegorisches Schmankerl.
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Satire
07.05.2017
Kino-Review: Guardians of the Galaxy - Volume 2
Mal wieder ´ne Review.
In letzter Zeit komm ich nie dazu und meistens pack ich mein Review-Material dann einfach in Episoden vom Nerd Ship Podcast rein, wo ihr das ja einfach anhören könnt, wenn´s euch interessiert.
Aber heute mal ´ne Ausnahme, weil´s was Nicht-Vercastetes is: Guardians of the Galaxy – Volume 2
Sehr souveräner Film. Unterhaltend, inhaltlich ausreichend rund, bunt, laut, spaßig. Aber auch nich mehr als das.
Wir waren mit ´ner größeren Gruppe im Lichtspielhaus und durch die Bank weg haben alle von uns dem neusten Sprössling des Marvel Cinematic Universe ´ne solide 6 bis 7 von 10 gegeben.
Der erste Teil war damals ein erfrischender Eintrag ins Franchise und auch schon der rundeste Film des Jahres – aber eben auch das ultimative Auf-Nummer-Sicher-Werk. Jede Szene, jede Figur, jeder Gag, jeder eingesetzte Song wirkte, wie zuvor im Labor getestet und bis zur perfekten Markttauglichkeit verfeinert. Bei so viel Kalkül geht leider aber auch die nötige Originalität verloren, die man braucht, um zeitlose Klassiker zu schaffen.
Teil 2 hat´s da noch mal schwerer, da er sich zu sehr auf den erfolgreichen Erstling stützt und dadurch noch weniger riskiert. Alles fühlt sich so sehr nach dem Vorgänger an, dass die beiden Filme wahrscheinlich im Laufe der Jahre zu einer breiigen bunten Masse Jahrmarktszuckerwatte zerfließen.
Alles, was in Teil 1 funktioniert hat, gibt´s nun einfach noch mal. Wer nicht mehr braucht, geht gut unterhalten aus dem Sci-Fi-Klamauk raus.
Der Humor ist leider immer noch nicht ganz so fein geschrieben, wie ich mir das wünsche, sondern mehr auf eher einfach gehaltene Sitcom und schrullige Reaktionen ausgelegt. Wenn man´s ganz genau nimmt, basieren etwa 90 % der Gags darauf, dass sich im großen Universum die verschiedensten Völker treffen, deren Kulturen miteinander inkompatibel sind. Das mündet wiederum in eine Fehl-Kommunikation nach der anderen. Hauptcharakter Peter „Star-Lord“ Quill versteht z.B. selbst nach etwa zwei Jahrzehnten im All anscheinend immer noch nicht, dass die Aliens keine 80er-Jahre-Fernsehserien geschaut haben. Trotzdem gibt´s garantierte Lacher, wenn er was von „Cheers“ und „Knight Rider“ erzählt. Is okay.
Was aber wirklich immer gut funktioniert und mich erstaunlich gut abholt, sind Drax’ seltsame soziale Interaktionen, die immer völlig schief laufen, weil er keine Ironie versteht, aber mittlerweile einige neue Verhaltensweisen dazu lernt. Das macht ihn vielleicht sogar zum Star von Teil 2. Seine Gespräche mit Neuzugang Mantis über Hässlichkeit sind der am besten funktionierende Running Gag in Teil 2. Drollig!
In letzter Zeit komm ich nie dazu und meistens pack ich mein Review-Material dann einfach in Episoden vom Nerd Ship Podcast rein, wo ihr das ja einfach anhören könnt, wenn´s euch interessiert.
Aber heute mal ´ne Ausnahme, weil´s was Nicht-Vercastetes is: Guardians of the Galaxy – Volume 2
Sehr souveräner Film. Unterhaltend, inhaltlich ausreichend rund, bunt, laut, spaßig. Aber auch nich mehr als das.
Wir waren mit ´ner größeren Gruppe im Lichtspielhaus und durch die Bank weg haben alle von uns dem neusten Sprössling des Marvel Cinematic Universe ´ne solide 6 bis 7 von 10 gegeben.
Der erste Teil war damals ein erfrischender Eintrag ins Franchise und auch schon der rundeste Film des Jahres – aber eben auch das ultimative Auf-Nummer-Sicher-Werk. Jede Szene, jede Figur, jeder Gag, jeder eingesetzte Song wirkte, wie zuvor im Labor getestet und bis zur perfekten Markttauglichkeit verfeinert. Bei so viel Kalkül geht leider aber auch die nötige Originalität verloren, die man braucht, um zeitlose Klassiker zu schaffen.
Teil 2 hat´s da noch mal schwerer, da er sich zu sehr auf den erfolgreichen Erstling stützt und dadurch noch weniger riskiert. Alles fühlt sich so sehr nach dem Vorgänger an, dass die beiden Filme wahrscheinlich im Laufe der Jahre zu einer breiigen bunten Masse Jahrmarktszuckerwatte zerfließen.
Alles, was in Teil 1 funktioniert hat, gibt´s nun einfach noch mal. Wer nicht mehr braucht, geht gut unterhalten aus dem Sci-Fi-Klamauk raus.
Der Humor ist leider immer noch nicht ganz so fein geschrieben, wie ich mir das wünsche, sondern mehr auf eher einfach gehaltene Sitcom und schrullige Reaktionen ausgelegt. Wenn man´s ganz genau nimmt, basieren etwa 90 % der Gags darauf, dass sich im großen Universum die verschiedensten Völker treffen, deren Kulturen miteinander inkompatibel sind. Das mündet wiederum in eine Fehl-Kommunikation nach der anderen. Hauptcharakter Peter „Star-Lord“ Quill versteht z.B. selbst nach etwa zwei Jahrzehnten im All anscheinend immer noch nicht, dass die Aliens keine 80er-Jahre-Fernsehserien geschaut haben. Trotzdem gibt´s garantierte Lacher, wenn er was von „Cheers“ und „Knight Rider“ erzählt. Is okay.
Was aber wirklich immer gut funktioniert und mich erstaunlich gut abholt, sind Drax’ seltsame soziale Interaktionen, die immer völlig schief laufen, weil er keine Ironie versteht, aber mittlerweile einige neue Verhaltensweisen dazu lernt. Das macht ihn vielleicht sogar zum Star von Teil 2. Seine Gespräche mit Neuzugang Mantis über Hässlichkeit sind der am besten funktionierende Running Gag in Teil 2. Drollig!
Leider verlieren aber auch viele Figuren (inklusive Drax)
mit eigentlich dramatischen und ernsten Backgrounds (für trashige
Superhelden-Comic-Verhältnisse zumindest) ihr letztes bisschen Würde und Stolz,
wenn sie nur noch von Gagszene zu Gagszene gereicht werden.
Unterm Strich macht das auch aus Volume 2 eine regelrechte Sci-Fi-Comedy. Ist aber auch okay, nur wird´s dadurch immer schwieriger, zu verdauen, dass die Filme mit dem lustigen sprechenden Waschbär und dem tanzenden Baum im selben Universum spielen wie die Daredevil-Serie, in der sich alle gegenseitig mit ihren Schuhen zu blutigen Klumpen schlagen und viel geweint wird.
Unterm Strich macht das auch aus Volume 2 eine regelrechte Sci-Fi-Comedy. Ist aber auch okay, nur wird´s dadurch immer schwieriger, zu verdauen, dass die Filme mit dem lustigen sprechenden Waschbär und dem tanzenden Baum im selben Universum spielen wie die Daredevil-Serie, in der sich alle gegenseitig mit ihren Schuhen zu blutigen Klumpen schlagen und viel geweint wird.
Für die Nerds: Was das MCU-World-Building (oder Multiverse
Building) anbelangt, werden viele Fässer aufgemacht. Celestials, Watcher, Adam
Warlock, die Ur-Guardians aus den Comics, Verweise aufs Multiversum und weitere
Cosmic Entities usw. Man darf allerdings bezweifeln, dass alles davon noch ´ne
größere Rolle spielen wird. Muss es auch nicht, is aber netter Fanservice.
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29.03.2017
Kino-Review: Elle von Paul Verhoeven
Kurz-Review zum neuen Paul Verhoeven-Film "Elle".
Der is zu lang!
Zunächst zieht der Film einen in seinen Bann, weil er´s schafft, eine Vergewaltigung und deren Folgen zu thematisieren und einen 27-fachen Massenmord in einem Nebenstorystrang zu verarbeiten und trotzdem sehr witzig zu sein. Vor allem Dank der großartigen Protagonistin Isabelle Huppert (Oscar-nominiert). Genre-mäßig auch kaum fassbar. Drama, Krimi, Komödie usw.
Doch irgendwann verliert der Film an Fokus und mäandert Szene um Szene nur noch rum.
Auf alle Fälle ein angenehm grotesker Gegenentwurf zum amerikanischen Kino, aber uneingeschränkt kann man den auf keinen Fall empfehlen.
Mich hat´s aber gefreut, ein Lebenszeichen von Paul Verhoeven zu sehen.
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