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09.02.2016

Doppelreview: Ex Machina und der Marsianer



Ganz kurze Doppelreview.

Neulich konnte ich endlich mal zwei Science-Fiction-Filme nachholen, auf die ich mich im Kinojahr 2015 besonders gefreut habe, die ich aber aus verschiedenen Gründen nicht gucken konnte, als sie grad frisch am Start waren.
Die Rede ist von Ex Machina und dem Marsianer (bzw. The Martian).

Kurz und bündig: Beide Filme haben mir sehr gut gefallen.
Beide Filme sind sehr smart.
Beide Filme sind großartig besetzt.
Beide Filme schlagen auf eine sehr erfrischende und pfiffige Art mehr in die Science-Richtung aus als in die Fiction.

Und auch wenn die beiden Filme recht unterschiedlich wirken, so haben sie eine weitere ganz übergeordnete Gemeinsamkeit: gute Drehbücher!

Beide Filme sind nicht besonders Story- oder Highlight-orientiert. Was da passiert, bleibt – aufs Wesentliche runtergekürzt – überschaubar. Aber beide Filme sind dafür gefüllt mit Top-Schreibe, mit echtem Text, der mal so ganz und gar nicht dumm ist. Und wenn was in den letzten Jahren in Hollywood immer mehr auf der Strecke bleibt, dann sind´s richtig gut geschriebene Skripte.
Großartige medienethische, metaphysisch-philosophische, IT-theoretische Dialoge in Ex Machina, die mmit genau dem richtigen Maß an Menschelei und authentischem intersozialen Witz unterfüttert sind, um nicht wie prätentiöses existenzialistisches Rumgewichse daherzukommen (eine Falle, in die das Genre allzu oft stolpert. Es bleibt aber auch stets im richtigen Volumen awkward, so dass man auf der menschlichen Ebene nie zu sehr reingezogen wird. Es soll schon deutlich bleiben, dass die überschaubare Anzahl von Darstellern (etwa vier) weit weg von einem selbst ist. In verschiedenen Formen sind das halt keine echten Menschen im klassischeren Sinne.

Der Marsianer liefert einen herrlich authentisch-realistischen Optimismus und Spaß in seinen Dialogen. Langsam versteh ich auch besser, warum der Film bei den Golden Globes in der Komödien-Kategorie legitim untergebracht werden konnte.
Dennoch bleibt er ernst und geerdet (bzw. gemarst), wenn er es sein muss – aber eben auch immer im rcihtigen Rahmen. Und in diesem Falle durchaus so, dass der Zuschauer zum Connecten eingeladen wird. Denn hier hat er´s irgendwie sehr wohl mit Menschen wie dir und mir zu tun. Superschlaue Menschen mit Astrophysik- und Botanik-Skills, aber trotzdem Menschen, die nervige olle Disco-Mucke hören, kacken und Kartoffeln mit Ketschup essen.
Extreme Situation fernab der Erde und dennoch irgendwie down to earth.

Und siehe da! Beide haben auch ´ne Drehbuch-Oscar-Nominierung.
Ein weiterer Beleg dafür, dass das eigentlich die wichtigste Kategorie ist.


Beide Filme sollten den Kessel-Flug jedenfalls in weniger als zwölf Parsec schaffen, wenn ihr mich fragt. Allein das sollte schon ein Grund zum Angucken sein.

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